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boeni, im september 2001, kickern bei makan:

phiesta hat seit drei monaten schwere sommergrippe. sanjo und woldo haben sich höllisch verkracht. noaal ist bei sanjo ausgezogen, entnervt, sanjo ist seinerseits heilfroh,noaal nicht mehr ertragen zu müssen.

die kunstaktion ist gestorben, der sommer im wesentlichen hamburgisch schlecht, kein grillen am falkensteiner ufer, stattdessen verkommt "phiesta" zum unwort.

phiesta sei tot, sagt makan, naja, das hat sie schon einmal gesagt, und dann kam alles anders.

manchmal habe ich kurz das gefühl, ich müsste phiesta symbolisch zu grabe tragen, mir spukt da "the death of hippie" ende 67 in san francisco im kopf rum. denn keine tolle sache kann länger als zwei jahre existieren, ohne zank aus überdruss und eitelkeit heraufzubeschwören. doch dann sage ich mir wieder und wieder, dass nur geduld zählt.

und siehe da, als nach einem phiestafreien sommer makan zum kickern einlädt, zeigt sich, dass die asche noch nicht erkaltet ist. um zehn uhr ist es proppenvoll, und ein wohliges gefühl macht sich breit: ich freue mich richtig, alle wieder zu sehen. der 11. september trägt dazu bei,dass niemandem nach rumgezicke zumute ist.

stattdessen sitzen wir, die gerade nicht den ball durch den tisch jagen, in makans wohnzimmer und erörtern das weltereignis. alle stürzen sich auf die paar zeitungen, die ich mitgebracht habe. es sind ganz andere zeiten. die leute wollen wissen, was passiert, wollen zusammen sein, wollen nicht ihren eigenen problemen nachhängen.

als woldo und ich gehen, habe ich plötzlich wieder hoffnung, phiesta könnte sich erholen.