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boeni, 21. november 2002 - demos gegen die bambule-räumung

ratlosigkeit und latente unzufriedenheit. aber wir wissen nicht, was daraus folgen soll. für uns persönlich. wir können uns ereifern, was DIE politik alles besser machen könnte. aber fangen wir doch einfach mal selbst an. und da ist die erste maßnahme rausgehen und im verbund seine meinung kundtun. was geht mich der schwarze block an? sicher, ich rege mich über schläger jeder art unglaublich auf. aber vielleicht ist das jetzt die gelegenheit, grundsätzlicher zu werden. es geht doch nicht nur um bambule. die bauwagen haben mir nichts getan, ich bin nie mit ihnen in berührung gekommen. ich sehe keinen grund, warum sie da weg müssen. was ich aber sehe, ist, wie st. pauli sich verändert. 9 wochen wohnungssuche z.b. zeigen, wie sich die mieten hier ändern. welche leute hier einziehen. großkotze. leute, die du, lieber sanjo, am falkensteiner ufer als solche charakterisiertest, mit deren gesellschaft du eigentlich gar nichts anfangen kann. das ist der unmittelbare bezug zu meinem eigenen leben. damit fängt mein urteilen an. was will ich? ein st. pauli der kleinen und kreativen leute, keinen jetset, keinen geldadel, kein law and order. meines erachtens spannt schill die polizei-hundertschaften für ein persönliches erfolgserlebnis ein. das hat er in seinem ersten amtsjahr nicht gehabt. der entscheidende punkt wird sein, die jetzigen demos mit einem wirklich tragfähigen inhalt zu füllen. jenseits der bambule-empörung, die in der tat nicht jeden packt, und jenseits der scheiß-randale. aber dass die leute einmal auf die straße gehen und ihre unzufriedenheit artikulieren - ARTIKULIEREN: also sagen, was sie wollen. es ist doch keiner zufrieden mit der politik. also muss doch jeder sagen können, was ihm konkret stinkt. ich für meinen teil denke jetzt über ein transparent nach, dass ich unter meinem fenster anbringen lasse. "Freie Republik St. Pauli" - blödsinn. "St. Pauli: Gewaltfreier Schill out" - schon besser... was wollt ihr eigentlich anders haben - außer persönlichem glück, was ein selbstverständliches ziel im leben ist?

weiter geht's noch nicht