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grillen in der küche von sanjo und lerth - boenis notizen vom 27. april 2002:

woldo glänzt mit einer volksweisheit:
"messer und schwanz
benutzt man ganz."

lerth sortiert derweil mit leuchtenden augen - wie ein kleiner junge - seine hanuta-fussball-bilder. "au, das ist der jeremies", sagt er, über meine hanuta-hülle gebeugt.

schmis dezenter kommentar zum massaker von erfurt: "gestern war doom live."

makan erzählt: "auf dem rückweg von der party war ich richtig alone." alone - hört, hört.

t. wird am telefon gebeten, freundinnen mitzubringen. für schmi. er ist ganz ausgehungert und kämmt sich alle haare nach vorne. "die sollen keine scham haben", ruft er von weitem ins telefon. schamhaare? "ich habe unterwäsche aus eigenhaaren an", ergänzt schmi.

er ist nicht mehr zu bremsen. "bring mir doch mal ein paar schmutzige polnische worte bei", sagt er zu schba.

ouima ist mit henna gefärbte würstchen. "pack deine tasche und hau ab aus deutschland", rät er meinem bruder boeto.

es folgt kollektives ran-gucken. "wenn bayern meister wird, versammeln wir uns in sanjos schlafzimmer und verbrennen seine bettwäsche", droht woldo. es kommt anders. leverkusen verliert. dortmund wird meister.

lerth fingert wieder glücklich an seinen hanuta-bildern rum. im hintergrund läuft leider nur elvis.

schmis plumper versuch: "kiss me my darling", zu makan. makan: "nee!" aber sie gelobt, dass sie sich für schmi prügeln würde.

plötzlich hat schmi fruchtwasser auf der hose. alle lachen. "ihr seid böse", sagt er.

die stimmung steigt. "night fever" von den bee gees lässt hände und stimmen in die höhe schnellen. ouima setzt sich auf schmis schoß. it's the golden age of disco.

makan und boeto sitzen auf einer coolen sitzkonstruktion: kiste bier plus fußteil vom liegestuhl.

ich steige auf einen stuhl.

"was ist wichsen?" fragt ouima. die gekrümmte hand im takt von azurro auf und ab bewegen, würde ich sagen.

makan will stillen, sagt sie plötzlich. dann setzt sie sich auf boetos schoß. er weiß gar nicht, wie ihm geschieht.

ouima fragt nach 6 stunden, wie mein bruder heißt, während er eine mördertüte baut. und schreit nach mehr. er erfindet also den fruchtblubber mit caipi-flavour. "genusskunst". nebelschwaden im strohhalm. kinder, kinder.

ein idiosynkratiker kommt von der straße rein und legt eine andere platte auf. schlager. ohne zu fragen, unglaublich. irgendwann ist er wieder weg. keiner kennt ihn...

im wintergarten und in der küche wird jetzt getanzt...

weiter anfang juni 2002